Nach dem Tode meiner Eltern besann ich mich auf Galizien und ich erinnerte mich an Erzählungen und sonderbare Namen wie „Julei“ und „Prokum“. Von der großen Verwandtschaft und dem kargen Leben.
Ich stellte fest, dass ich nichts wusste und war betrübt, niemanden mehr fragen zu können.
Im Nachlass meiner Eltern fand ich alte Dokumente aus Galizien. Sie waren ein wertvoller Anfang und zugleich Ansporn meiner Nachforschungen. Zuerst im Familien- und Verwandtschaftsbereich. Es faszinierte mich und etwas später begann ich mit der Registrierung aller Deutschen aus unserer alten Heimat, sammelte Dokumente und Fotos, Erzählungen und Geschichten, Zahlen und Fakten.
Ich besuchte mehrmals Felizienthal, reiste zu Archiven nach Warschau, nach Lemberg und Tschechien. Viele Mikrofilme der Mormonen zogen an meinen Augen vorbei und überall fand ich Spuren.

Zweck meiner Arbeit ist, die Geschichte Felizienthals nicht der Vergessenheit zu überlassen. Meine gesammelten Daten sollen Auskunft über die Gründung der Sprachinsel geben, über das dortige Leben, über die bäuerliche Kultur und schließlich der Aufgabe der Dörfer nach gut 100 Jahren.
In meiner Datei befinden Tausende Daten unserer Leute, von deren Vorfahren aus Böhmen und den Nachkommen.

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